Auf einem ovalen Tischchen stehen neun digitale Fotorahmen auf denen wir in unterschiedlichen Formen als Hochzeitspaar posieren. Die Bildschirme zeigen jedoch nicht nur Standbilder, sondern die Handlung des Posierens und deren Auflösung.
In China sind diese Hochzeitsfotos ein zentraler Bestandteil der Hochzeitszeremonie. Der Akt des fotografierens geschieht ohne Gäste, mit aufwendigem Setting und hohen Kosten. Es könnte als das eigentliche Hochzeitsritual angesehen werden, denn danach folgt oft lediglich die formelle Eintragung. Die Fotos werden dann, sozusagen als Beleg für die Hochzeit, der Familie und den Bekannten gezeigt.
Uns interessierten die teilweise sehr aussergewöhnlichen Positionen der Hochzeitspaare. Nachdem wir selber die Positionen eingenommen haben, empfanden wir eine Künstlichkeit in der Situation, obwohl wir tatsächlich ein Liebespaar sind. Insbesondere wurde uns jedoch das Rituelle des Vorgangs bewusst.